Gründung in Nancy
Die "Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus" besteht seit 1652. Sie wurde gegründet durch den Advokaten Josef Chauvenel, Nancy/Lothringen, der sein ganzes Leben in den Dienst der Armen, Kranken und Verlassenen stellte und 1651 Pestkranke in Toul pflegte.
Noch im gleichen Jahr starb Josef Chauvenel im Alter von 31 Jahren an dieser furchtbaren Seuche. Vor seinem Tod bat er seinen Vater, Emanuel Chauvenel, sein Werk weiterzuführen. Der Vater verwirklichte den letzten Wunsch seines Sohnes, verwandte sein Vermögen für die Armenpflege und gründete das Haus der Barmherzigkeit "Charité"; hilfreiche Frauen unterstützten ihn dabei.
Die Gründung der Schwesterngemeinschaft/Kongregation erfolgte am 8. Juni 1652 zu Nancy. Im Jahr 1662 schenkte Emanuel Chauvenel den Schwestern sein größeres Haus "Saint Charles", über dessen Eingang eine Statue des hl. Karl Borromäus stand. Daher nannte das Volk die Schwestern: "Borromäerinnen".
Der heilige Karl Borromäus (1538 – 1584) gilt als unerschrockener Verteidiger der Rechte der Kirche und Vater der Armen, Verlassenen und Kranken. Er eignet sich so recht als Patron der Kongregation.
In Anpassung an die Not der Zeit übernahmen die Schwestern 1702 neben der ambulanten Pflege auch die Hospitalpflege, den Unterricht und die Erziehung der Jugend.
Durch die Französische Revolution wurden die Schwestern zerstreut. Sie kamen im Jahr 1811 erstmals auf deutschen Boden nach Trier (seit 1872 selbständige Kongregation).